Die eBook Marktentwicklung
Über 22% Marktanteil von E-Books in den USA 2012
Das digitale Buch verändert die Lesegewohnheiten und den Buchmarkt, das stellen die Kollegen des Fachmagazins buchreport fest. Verleger und Buchhändler werden zu elektronischen Dienstleistern und müssen sich darauf einstellen. Dabei steht die Entwicklung in Deutschland und Europa noch ganz am Anfang, denn E-Books haben hierzulande nur einen Marktanteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Genaueres weiß man gar nicht, weil exakte Erhebungen bislang fehlen. Diese finden in den USA längst auf ausgefeilte Weise statt, und das mit gutem Grund: Das eBook hat dort einen Marktanteil von stolzen 22% und verdrängt inzwischen Taschenbücher.
Buchmarkt in den USA: E-Books auf dem Vormarsch
Seit Beginn der 2000er Jahre stieg der Marktanteil von E-Books in den USA teilweise um jährlich das Dreifache, diese rasante Entwicklung hat sich leicht abgekühlt. Sie schreitet aber fort, denn nach wie vor kaufen immer mehr Amerikaner ein eBook, wie die AAP (Association of American-Publishers) in ihrem Jahresbericht für 2012 jetzt feststellt. Dort findet sich auch der Marktanteil von über 22%, den das eBook in den USA inzwischen erreicht hat (genau 22,55%), was einen rasanten Anstieg auf das 450-Fache in einem Jahrzehnt bedeutet. Denn zu Beginn der 2000er Jahre waren gerade einmal 0,05% aller in den USA gekauften Bücher E-Books. Gegenüber 2011 war der Anteil um reichlich 5 Prozentpunkte gewachsen, eine Entwicklung, die auch in Deutschland zu beobachten ist. Hierzulande stieg der Umsatz mit dem eBook zwischen 2011 bis 2012 auf das 2,5-Fache, dennoch könnten es nur rund zwei Prozent E-Books auf dem gesamten Büchermarkt sein. Die Zahlen stammen von Media Control E-Book, sie sind vorsichtig zu betrachten: Während im klassischen Buchhandel genauste Verkaufszahlen für das Ranking in Bestsellerlisten geliefert werden, fallen die Meldungen im digitalen Buchhandel nur sporadisch und lückenhaft aus. Die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) arbeitet aktuell an einem Projekt für eine solide Datenbasis.
E-Books toppen Hardcover in den USA
Wenn die Kinderbücher herausgerechnet werden, dann setzten amerikanische Verleger schon vor einem Jahr (1. Quartal 2012) mehr mit E-Books als mit Hardcovern um, bei Taschenbücher ist gar ein drastischer Umsatzeinbruch zu verzeichnen (minus zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Das betraf im Detail vor allem jene Massenmarkt-Taschenbücher, die äußerst billig auf minderwertigem Papier gedruckt werden, also klassische Wegwerfware darstellen. Diese gingen sogar um ein reichliches Fünftel im Verkauf zurück, was den Schluss zulässt, dass allein die Hochwertigkeit, auch in Bezug auf die Lesequalität, die Menschen noch zum klassischen Buch greifen lässt. Wenn eBook Reader erst einmal die technische Hürde geknackt haben, unter allen Lichtverhältnissen einwandfreies Lesen zu ermöglichen, dürften sie endgültig das papierne Buch ablösen. Diese Entwicklung steht technisch sehr kurz bevor, gepaart mit hochwertigen Features des E-Books wie komfortabler Internetzugang und ultralange Akkulaufzeit. Übrigens kaufen die Leseratten in den USA auch per eBook die Bestseller-Autoren, die seit Jahren den Buchmarkt anführen: Auf den vorderen Plätzen finden sich John Grisham, James Patterson und Jonathan Franzen.